[en] In Diskussionen mit Personen unterschiedlichster Gruppen stellt man immer wieder fest, dass einige grundlegende Rahmenbedingungen in der Nachhaltigkeitsdiskussion unwissentlich oder absichtlich außer Acht gelassen werden. Grundlegende Rahmen-bedingungen sind dabei durch einfache Bilanzen formulierbar, die unausweichliche Zusammenhänge für genutzte und insbesondere knappe Ressourcen quantitativ be-schreiben. Dies betrifft verschiedene Bereiche wie beispielsweise die Energieversor-gung aus fossilen Ressourcen, den CO2-Ausstoß sowie die Ernährung der Mensch-heit. Um hier eine solide Grundlage zu legen, wurde ein bis zu 6 Vorlesungsstunden umfassendes Modul ausgearbeitet, das die entsprechenden Zusammenhänge quan-titativ anschaulich macht. Das Modul kann bei Bedarf auch bis hinunter auf einen einstündigen Vortrag mit den Kernaussagen gekürzt werden.
Bilanzen erlauben anzugeben, wie lange fossile Ressourcen noch reichen, wie viel Bio-Energie überhaupt erzeugt werden kann ohne mit der Nahrungsmittelproduktion zu konkurrieren und wie viele Menschen bei steigender Weltbevölkerung wie ernährt werden können. Besonderer Wert wurde dabei darauf gelegt, dass die Zahlen, die zur quantitativen Diskussion benötigt werden, in sinnvollen Größenordnungen liegen und mit der eigenen Erfahrungswelt kompatibel sind. So kann der Energiekonsum in kWh pro Kopf und Jahr direkt mit der eigenen Stromabrechnung verglichen werden. Die Fläche für unsere Ernährung ist im Weltmittel und pro Kopf rund ein Fußballfeld groß. Durch diese greifbaren Größenordnungen wird es auch möglich, die Zahlen, die einem von Politikern und Entscheidungsträgern in öffentlichen Diskussionen und Medien oft gerade so präsentiert werden, dass man sie nicht einordnen können soll, eben doch sinnvoll in Bezug zu setzen. Neben den Einsichten aus den Bilanzen ist also ein weiteres Ziel des Moduls, eine belastbare Basis für die Einordnung entspre-chender Zahlen aus Medien und in Diskussionen bereitzustellen. Ein wesentliches Ergebnis der quantitativen Bilanzen ist, dass der größte Einflussfaktor das menschli-che Verhalten ist bzgl. Ernährung, Energiekonsum und Kinderzahl. Hier werden auch Widersprüche deutlich bzw. widerstreitende Rechte der Menschen, selbst bzgl. der grundlegenden Menschenrechte. Auch dies wird thematisiert.
Disciplines :
Chemical engineering
Author, co-author :
Pfennig, Andreas ; Université de Liège - ULiège > Department of Chemical Engineering > PEPs - Products, Environment, and Processes
Language :
English
Title :
Bilanzen als Wegweiser für eine nachhaltige Zukunft