Wirtschaftlische Analyse Europäischer TV Fiktionsprogramme. Marktwerte Verhältnis Sender-Produzent / Zusamenfassung

Die Studie Wirtschaft liche Analyse europaïscher TV Fikt ionsprogramme wurde im Auftrag der Europäischen
Audiovisuellen Informationsstelle (OBS) und des Centre national de la cinématographie (CNC) vom Institut
national de l’audiovisuel (INA) erstellt. Sie geht zum ersten Mal auf eine Frage ein, mit der sich die Fachkreise
und der öffentlich-rechtliche audiovisuelle Bereich in Europa, die Leidtragenden fehlender wirtschaftlicher Mindestdaten
über die europäische Film- und Fernsehproduktion, immer wieder beschäftigen. Dabei stützt sie sich
auf die fünfjährige Erfahrung der Mitarbeiter des Projekts Eurofiction1.
Wirtschaftsinformationen über den Sektor der Fernsehproduktion gibt es praktisch kaum. Ursache dafür ist
zum einen, dass in diesem Bereich keine systematische Informationserfassung stattfindet, zum anderen aber
auch, dass Sendeanstalten und Produzenten in allen wirtschaftlichen Aspekten ihrer Beziehungen großen Wert
auf Vertraulichkeit legen. Wie eine Vorstudie der Europäischen Audiovisuellen Informationsstelle zeigte2, reicht
ein Blick in die Geschäftsberichte oder die Unternehmenskonten der Sendeanstalten nicht aus um zu sehen,
welche Beträge von den europäischen Fernsehsendern in die Produktion investiert werden. Dass Nachforschungen
mit einem buchhalterischen Ansatz immer wieder an Grenzen stoßen, gilt insbesondere bei dem Versuch,
eine europaweite vergleichende Analyse zu erstellen. Von den 5 hier untersuchten Ländern scheint nur Frankreich
über einigermaßen ausreichende Wirtschaftsdaten zu den in Auftrag gegebenen und von den Fernsehanstalten
ausgestrahlten Produktionen zu verfügen, als direkte Konsequenz der hier geltenden ordnungsrechtlichen
Bestimmungen und des Förderungssystems für die Programmindustrie. Allerdings gibt es ein solch ausgeklügeltes
System äußerst spezifischer statistischer Erfassung in den anderen Ländern nicht oder nur teilweise.