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Abstract :
[en] Dieser Aufsatz untersucht die ambivalente Rezeption von Nietzsche im Werk von Romain Rolland. Indem wir Rollands Diskurs einer kritischen Lektüre unterziehen (sowohl einer rhetorischen Diskursanalyse als auch einer philosophischen Analyse der Aktualisierung von bestimmten Begriffen), versuchen wir, einige Dialoge und Polemiken im Werk des französischen Autors zu verstehen, in denen sich eine deutliche Verbindung zu Nietzsches Denken zeigt. Diese Bezugnahme muss vor dem Hintergrund der politischen und ideologischen Entwicklungen gesehen werden, die Rollands Rhetorik und sein problematisches Verhältnis zu Nietzsche direkt beeinflussen. Da Rollands intellektuelle Karriere als Übergang von der Position eines Anti-Moralisten, eines Künstler-Philosophen, zu der eines vom Nihilismus inspirierten Materialisten betrachtet werden kann, soll der vorliegende Beitrag die rhetorischen Entwicklungen von Rollands Diskurs angesichts eines doppelten Einflusses herausarbeiten: dem Einfluss einer determinierten Historizität (der Spaltung Europas durch Konflikte in der ganzen Welt), sowie dem Einfluss einer konfliktgeladenen, negativen und verdrängten Beziehung zu einem Philosophen, mit dem sich Rolland immer wieder auseinandergesetzt hat.