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Abstract :
[de] Hintergrund: Während Säugetiere nur begrenzt Zähne regenerieren, zeigen viele Fische kontinuierliches Zahnwachstum. Besonders bemerkenswert ist das Gebiss von Piaractus brachypomus, dessen Zähne äußerlich sehr dem des Menschen ähneln, jedoch zyklisch ersetzt werden. Das Ziel dieser Studie besteht darin, die strukturellen Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Zähnen des P. brachypomus und des Menschen zu analysieren. Durch diese Untersuchung soll ein tieferes Verständnis der Mechanismen der Zahnregeneration gewonnen werden, mit dem langfristigen Ziel, potenzielle Anwendungen für die regenerative Zahnmedizin beim Menschen zu identifizieren.
Material/ Methoden: Um strukturelle Parallelen und Unterschiede zwischen Fisch- und Menschenzähnen zu untersuchen, wurden Mikro-CT, Rasterelektronenmikroskopie (REM) und histologische Färbungen eingesetzt. Ergänzend erfolgte eine immunhistologische Färbung (Ki67) zur Analyse der Proliferationsaktivität.
Ergebnis: Mikro-CT und REM-Analysen zeigten, dass die Zähne von P. brachypomus aus Dentin, Enameloid und einer knöchernen Verankerung bestehen, jedoch ohne Wurzelstruktur oder Zement. Stattdessen zeigt P. brachypomus eine Kombination aus Ankylose und parodontalligamentähnlichen Strukturen, wobei die Ankylose vermehrt am Saumepithel auftritt. Histologische Untersuchungen zeigten eine erhöhte Proliferationsaktivität im Saumepithel und in parodontalligamentähnlichen Strukturen. Auffällig war zudem das Vorkommen melanozytenähnlicher Zellen, die nur in durchgebrochenen Zähnen auftraten.
Schlussfolgerung: Die vorläufigen Ergebnisse bieten neue Erkenntnisse zur Zahnverankerung und Zellregeneration bei P. brachypomus und zeigen deutliche Unterschiede zum Menschen. Untersuchungen mit Proben unterschiedlichen Alters sollen den Zusammenhang zwischen Zahnwechsel, Alter und anatomischen Besonderheiten klären. Zusätzlich soll durch molekulare Untersuchungen dieser Strukturen die Erneuerung sowie die Gewebeerhaltung dieser Strukturen entschlüsselt werden. Dies könnte positive Auswirkungen auf die regenerative Medizin haben und zusätzlich wichtige Informationen zu den evolutionären Mechanismen der säugetierartigen Zahnentwicklung liefern.